Theresa von Avila

 

Dem Herrn liegt so viel daran, dass wir ihn lieben und uns bemühen, zu ihm zu kommen,
dass er nicht aufhört, uns wieder und wieder zu rufen, damit wir zu ihm finden.

 

Für Gott sind alle Zeiten gut, um seinen wahren Dienern große Gnaden zu spenden.
Sie mögen sich nur prüfen, ob es nicht an ihnen fehlt, und sich bessern.


Ich wollte, ich stände auf einem hohen Berge,
von wo aus ich auf der ganzen Welt gehört werden könnte.
Ich würde rufen mit solcher Stimme, dass alle es hörten:
"O ihr Menschenkinder, betet, betet, betet!


Wenige begreifen es, was Gott in ihren Seelen wirken würde,
wenn sie sich ihm ganz übergäben und seine Gnade in sich wirken ließen.
Ein roher Klotz würde es, auch wenn er denken könnte,
nie glauben aus ihm eine wundervolle Statue werden könne,
noch auch würde er sich dazu den Händen des Künstlers überliefern wollen.
Ebenso kommt es manchen Menschen, die kaum ein christliches Leben führen,
gar nicht in den Sinn, dass sie große Heilige würden,
wenn sie sich der Gnade Gottes gänzlich gefügig zeigten
und seinem wohltätigen Einfluss nicht widerständen.

 

Es ist besser, mit Gottes Willen einen Strohhalm von der Erde aufzuheben, als ohne Gottes Willen die Welt bekehren.

 

Wer einen Führer auf dem Weg zum inneren Gebet und innerlichen Leben braucht,
soll den heiligen Josef als Führer nehmen, und er wird in ganz kurzer Zeit zum Ziel kommen.

 

Oh elende Welt, wie blendest du die Augen derer, die in dir leben,
so dass sie die Schätze gar nicht sehen, mit denen sie sich für alle Ewigkeit bereichern könnten!



Tu deinem Leib etwas Gutes,
damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.

 

 
Wer aber irgendein Werk gegen den Gehorsam verrichtet,
wie gut und heilig es auch in sich sein möge, der handelt
nicht auf Eingebung Gottes, wie er sich vielleicht schmeichelt,
sondern auf Antrieb des bösen Feindes, denn die Eingebungen
Gottes stehen immer im Einklang mit dem Gehorsam.


Wenn ein Mensch mitten in seinen schweren Sünden in großer Ruhe lebt
und so in seinen bösen Gewohnheiten schlummert,
dass ihm sein Gewissen über nichts mehr einen Vorwurf macht,
so ist dieser Friede ein Zeichen, dass er mit dem bösen Feind in Freundschaft lebt.


Das innerliche Gebet ist ein Gespräch mit einem Freund,
mit dem man oft und gern allein zusammenkommt,
um mit ihm zu reden, weil man sicher ist, dass er uns liebt.

 


Wie selten sind doch die Menschen,
die das, was sie tun, ganz tun.

 


Schwer täuschen sich jene, die meinen,
die Vereinigung mit Gott bestehe in
Ekstasen, Verzückungen und geistlichen Tröstungen.
Sie besteht allein in der Übergabe unseres Willens an Gott,
vorausgesetzt, dass diese Übergabe vollkommen ist.

 


Bedenke wohl, wie schnell die Menschen sich ändern,
und wie wenig man sich auf sie verlassen kann;
darum halte dich fest an Gott, der unveränderlich ist.

 


Gott lässt uns nicht im Finstern.
Nur wenn wir ihn verlassen,
gehen wir zugrunde.

 


 Beten ist Verweilen
bei einem Freund.

 

 
Wenn du hörst, dass jemand sehr gelobt wird,
so freue dich darüber viel mehr, als wenn man dich lobte.

 


Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken.
Alles vergeht, Gott ändert sich nicht.
Wer Gott hat, dem fehlt nichts.
Gott allein genügt.

 

O, Gott, wie herrlich: Ein einziger Mensch oder zwei, die die Wahrheit sagen,
können mehr bewirken, als viele andere zusammen!
Durch sie entdecken die Blinden nach und nach wieder den Weg,
und Gott gibt ihnen daran Freude und macht ihnen Mut.

 


Wer nichts mehr wünscht, besitzt alles.

 

Hätte ich früher erkannt, dass der winzige Palast meiner Seele einen so großen König beherbergt,
dann hätte ich ihn nicht so häufig allein gelassen.

 


Der Herr sieht nicht so sehr auf die Größe der Werke als auf die Liebe, mit der sie getan werden.

 

Gott gibt sich nur dem ganz, der sich Ihm ganz überlässt.




 

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